»Ich will das Meer verstehen«*
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Die Brandung schäumt bis zu meinen Füßen. Wenn das Meer wieder weicht, strömen Wunder von Farben und Zeichnungen zurück in die Wellen – Bilder, nach denen ich greife, sie verfehle oder festhalte. Versuche zu finden, was die Wunder an Bewegungen versprechen. Gebe mich der wind- und meererfrischenden Sonne hin, sie lädt mich auf mit Leben.
Plötzlich eine Böe, heftige Winde grollen über die friedliche Bucht, treffen auf die Felsen. Treffen mich, wie ein Schlag ins Wasser trifft. Die Sonne schwillt rotglühend an, das Blau des Meeres flutet aus, als wolle es die Welt verschlingen. Kanonartig setzt das Farbenspiel ein. Beim Auftauchen des Blaus erreicht das Gelb-Rot seinen Höhepunkt. Es verklingt, Blau trommelt zu Grün, und alles versickert im Nichts. Ein fernes Dröhnen und Rumpeln noch … die Illusion eines Rufens: das Zerbersten der Erde – und ein lockendes Flüstern im Wind: das ewig bewegte Meer liegt ruhig vor mir.
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(»Quiero comprender la mar«
Ernest Hemingway im Interview
mit dem TV-Reporter Juan Manuel Martínez / Oktober 1954)
* 15. Juli 2021
Schlagwort: #Geschichte
CIRCA ELBA IN »STORY.ONE«
Ein ewiger Traum der Wiederkehr
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Wenn du nichts mehr sehen kannst …, wenn alles vor deinen Augen verschwimmt, dann nimm dir fest vor, etwas sehen zu wollen. Und mit einem Mal bewegt sich der Horizont. Ein akustischer Horizont, weit weg und wieder nahe, direkt vor dir und dann wieder hinter dem Meer – ein Horizont, der deine Gedanken verwischt und wieder klarspült, wie das hörbare Bild des Strandes, mal laut, mal leise.
Vieles hängt davon ab, wie sich der erwachende Tag anfassen lässt.
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* 2. Juli 2021 *
CIRCA ELBA IN »STORY.ONE«
Rückblende f/5,6 · 1/60Sek · ISO 200
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Meine rechte Gehirnhälfte wirbelte im Saft der Ideen, Kaskaden von Gedankenblitzen stürzten aus den Synapsen … Es geschah zu einer Zeit, in der es für mich kein Halten gab: Meine Appetenzen brauchten Raum zur Entfaltung. Und ich brauchte natürlich Brot und Wasser zum Leben, gab meine linke Gehirnhälfte zu bedenken.
Zwei diametrale Faszinationen verschmolzen zur Symbiose: meine Liebe zu Italien und mein Leben mit Worten. Und da sich dabei noch ein inspirierender Impuls anschmiegte, gabs Chaos – der Vulkan explodierte, Lava ergoss sich übers Papier.
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* 25. Juni 2021 *
»STORY.ONE«
Sommer wieder
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Sommerfreuden, zum Umarmen nah, an jenen ersten Julitagen. Ich konnte sie greifen, in der Hand halten. Es braucht nicht viel: eine kurze Hose und Kniestrümpfe. So leicht war das. Großvaters und Großmutters Schrebergarten, in einer Kolonie inmitten der riesengroßen Stadt, damals.
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* 3. Juni 2021 *
»STORY.ONE«
Im Einklang mit den Gezeiten
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Manchmal braucht es einfach ein bisschen mehr an Zeit, um zu verstehen, dass du irgendwie angekommen bist. Wobei sich das Irgendwie daran festmachen lässt, dass es sehr viel intensiver ein Irgendwo ist. Irgendwie, irgendwo … entscheidend zeigt es sich im Irgendwann. Du wachst aus deinen Gedankengängen auf, die sich mit dem Augenblick vermischen. Und du spürst, jetzt ist für dich der Zeitpunkt gekommen,
angekommen zu sein.
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* 23. Mai 2021 *
»STORY.ONE«
Mit dem Fahrtwind der Liebe
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Aus dem Bett seines über alles geliebten Menschen kommend … nicht ganz. Das mit ›aus dem Bett kommend‹ stimmt, auch der ›geliebte Mensch‹ ist es. Nur, vielleicht ist der über alles geliebte Mensch lediglich ein über vieles geliebter Mensch?! Doch es ändert nichts: Auch aus dem Bett seines über vieles geliebten Menschen zu kommen ist genau so, wie aus dem Bett seines über alles geliebten Menschen kommend … und dann noch verschlafen in einem im Dämmern versunkenen, sehr frühen Morgen mit dem Fahrrad ins Tal zu rollen … es ist mein nicht erklärbares Daseinsglück.
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* 19. Mai 2021 *
»STORY.ONE«
Mediterranblauer Mut zur Muße
Es sieht nach Frühling aus. Es riecht nach Frühling. Es schmeckt nach Frühling. Es hört sich nach Frühling an. Es fühlt sich nach Frühling an. Wobei sich die Es als Reizauslöser gegenseitig überbieten – je nachdem, an welche Membranrezeptoren sie andocken, um unsere Sinneseindrücke und Gefühlswahrnehmungen in immer wieder überraschende Auffangbecken in uns zu lenken.
wie es weitergeht, steht hier Wort für Wort
Da ist ein Rum- und Numgesummse zwischen der rechten und linken Gehirnhälfte im Gange, fast schon im Flusse. Und keine von den beiden Hälften hat genau im Kopf, was eigentlich los ist mit der gegenüberliegenden Seite. Welchen Gedanken, die durch die Synapsen hindurchblitzen, mein Hirn folgt, hängt von den Choreografien ab. Einzig das Herz lässt sich nicht stören beim Schlagen.
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* 2. Mai 2021
»STORY.ONE«
Und dies ist mein erster Wurf: